Institut für Palästinakunde
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Start / Politik (Archiv 2011) / 2011010701

O-State: Auch google ist für die Einstaatenlösung! [07.01.2011]

Das folgende ist Teil der Betrachtungen, der Frage der Konsequenzen bzw. Bedingungen einer Ein- oder Zweistaaten-Lösung in Palästina.

Nablus gehört zu Israel!? Die offene Unterstützung googles für die Einstaatenlösung zeigt sich in 'google maps'.

Denn google zufolge liegen alle palästi­nensischen Städte in Israel - also 'O-State' pur!
Und noch besser für Israel - die palästinensischen Städte zeigen keinerlei Anzeichen irgendeiner städtischen Zivilisation! Palästinensische Städte sind offensichtlich wüst und leer - Flächen, wie gemacht für neue 'jüdische' Siedlungen!

Zum Nachweis dieser Behauptung werfen wir erst einmal einen Blick auf Haifa. Für Haifa - mit seinen 270.000 Einwohnern zeigt google - ggf. nach Vergrösserung - was man von einer Stadt erwartet: Stadtviertel, Grünanlagen, Gleise, Gassen, Straßen und Tankstellen.

Richten wir nun den Blick auf die Stadt Nablus. Als erstes fällt im Vergleich zu Haifa auf, dass Nablus offensichtlich keine Stadt ist. Denn in Nablus, mit seinen einhundertausend Einwohnern gibt es google zufolge weder Stadtviertel, Grünanlagen noch ein Netz aus Strassen und Gassen, eben was man von einer Stadt erwartet.

google zufolge ist Nablus vielmehr eine graue Fläche - eine Ödnis - ein Stück "Land ohne Volk" - in der sich gerade mal eine handvoll Straßen kreuzen. Offenbar perfekt geeignet um dort 'jüdische' Siedlungen zu errichten.

Und - klickt man auf den roten kleinen Ballon bei Nablus, um mehr über über die Stadt zu erfahren, so erfährt man von google, daß Nablus in in Israel liegt!

Interessant ist auch der Blick auf die Stadt Hebron, mit ihren über 170.000 Einwohnern. Hebron liegt natürlich in Israel, wie Nablus, aber hier zeigt google nicht nur die für palästinensische Städte übliche Ödnis: Im Westen der Ödnis findet man vielmehr einen alten jüdischen Friedhof und im Osten ein kleines Straßennetz und Grünanlagen - eine 'jüdische' Siedlung.

Auch in anderer Hinsicht ist google sehr hellsichtig. Obwohl google keine Checkpoints anzeigt, führt der Versuch mit googles Routenplaner von Nablus nach Hebron zu gelangen zu der Meldung "Wir konnten keine Route zwischen Hebron, Israel und Nablus, Israel berechnen".
Das dürfte den Palästinensern bekannt vorkommen.

 (ts)

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