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Mahmoud Abbas und die 70 Messer [05.04.2016]

Der Beherrscher der Palästinenser in der Westbank, Mahmoud Abbas (81), ehemaliger Hauptdarsteller der von Israel mittlerweile als überflüssig erachteten Friedensgespräche, der sich seit über 10 Jahren mit amerikanischer und israelischer Hilfe an seinem Thron in Ramallah festhält, hat eine neue Charme-Offensive gestartet, um sich bei seinen Herren für eine Fortsetzung des Friedensverhandlungstheaters in's Gespräch zu bringen.

Abbas, der nicht in der Lage ist palästinensische Schulkinder in Hebron vor den Attacken jüdischer Siedler zu schützen - oder palästinensische Schulgebäude in 'Zone C' vor den Baggern der Besatzer - hat seine Sicherheitskräfte angewiesen die Schulranzen palästinensischer Schulkinder zu durchsuchen, die in einer Schule angeblich 70 Messer fanden, wie Abbas im israelischen Fernsehen erklärte.

Wenn Netanjahu eine Zweistaatenlösung wolle, dann könne er sofort Verhandlungen mit ihm aufnehmen, erklärte Abbas. Nur er könne Israel vor weiteren Messerattacken erklärte er, während israelische Besatzungs-Soldaten tagtäglich palästinensische Jugendliche nach realen oder nachträglich inszenierten Messerattacken erschiessen, auch wenn diese bereits angeschossen und bewegungsunfähig am Boden liegen.

Mit dieser erneute Demonstration sklavischer Ergebenheit zog sich Abbas diesmal sogar den Zorn der PFLP zu, die - längst ein Schatten ihre selbst - Mitglied der PLO ist.

Dass sich die israelische Führung auf solche Gespräche einlassen wird, ist nach den bisherigen Erfahrungen nicht zu erwarten.
Die Katastrophen, welche die westlichen Interventionen im Nahen und Mittleren Osten hervorgerufen haben, haben den Palästina-Konflikt unter sich begraben. Und dank der umfassenden Kollaboration des Abbas-Regimes muss sich Israel auch keine Sorgen um seine Sicherheit machen.

 (ts)

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