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Start / Politik (Archiv 2009) / 2009010801

Israelisches Kriegsverbrechen in Zeitoun (Gaza)? [08.01.2009]

Der englische 'telegraph' berichtet über Geschehnisse in Zeitoun, die alle Merkmale eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit erfüllen.

Einhundert Mitglieder einer Grossfamilie wurden demnach in einem Haus zusammengepfercht, das danach von der israelischen Armee zusammengeschossen worden sein soll, wodurch nahezu 70 Menschen getötet wurden.
Der Rote Halbmond wurde anschliessend mehrfach mit Waffengewalt davon abgehalten, zu dem Ort vorzudringen.

Der 'telegraph' schreibt:

„Die Besorgnis wuchs, daß es in Zeitoun zu massiven Verlusten unter Zivilisten gekommen war, nachdem überlebende Mitglieder des Samouni-Clans Gaza vor drei Tagen erreicht hatten. Sie sagten aus, daß - nachdem die israelische Armee die Stadt zuerst am Samstag eingenommen hatte - Soldaten circa 100 Mitgliedern des Clans am Sonntagabend befohlen hätten, sich in einem Haus im Besitz von Wael Samoun zu sammeln.

Am Montagmorgen gegen 06:35 Uhr wurde das Haus mehrfach beschossen, was zu entsetzlichen Verlusten unter den sich dort befindlichen Menschen führte.

Eine handvoll Überlebender, einige verwundet, andere tote oder sterbende Kinder tragend, schafften es, zu Fuss bis zu Gazas Nord-Süd-Haupstrasse, von der aus sie zu einem Hospital mitgenommen wurden.
Den Überlebenden zufolge wurden 60 bis 70 Familienmitglieder durch Splitter und zusammenbrechendes Mauerwerk getötet.

Ambulanzkonvois, die zweimal versuchten zu dem Ort vorzudringen, um nach Verwundeten zu sehen, wurden durch israelischen Beschuss aufgehalten.”

Den vollständigen englischsprachigen Bericht können sie hier nachlesen.
 (ts)

Ergänzende Links:
SPIEGEL: Rotes Kreuz macht Israel schwere Vorwürfe

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