Institut für Palästinakunde
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Freedom Theatre [14.08.2011]

Offener Brief an den israelischen Sicherheitsapparat

Offener Brief an den israelischen Sicherheitsapparat 11 August 2011

Dies ist ein offener Brief der Vertreter der internationalen Freiwilligen und Mitarbeiter, der Freunde, Unterstützer und Gründer des 'Freedom Theatre' in Jenin an den israelischen Sicherheitsapparat, einschließlich des Shabak, der IDF und der israelischen Polizei.

Nach der Attacke auf das Büro und das Multimedia-Zentrum des 'Freedom Theatre', während der Sie unseren Technik-Chef Adnan Naghnaghiye und Bilal Saadi, den Vorstands-Vorsitzenden des 'Freedom Theatre' in Jenin verhaftet haben; nachdem Sie Adnan und Bilal zwei Wochen den Zugang zu einem Anwalt verweigert, sie unmenschlich behandelt und ihnen die grundlegenden Menschenrechte verweigert haben, und nach der Verhaftung unseres Schauspielschülers Rami Hwayel stellen wir hiermit fest:

Wir unterstützen alle Anstrengungen jene zu finden, die für die brutale Ermordung von Juliano Mer Khamis verantwortlich sind und wir sind zutiefst besorgt über die Tatsache, dass der Mörder noch nicht gefunden wurde. Dennoch lehnen wir die imhumanen Methoden ab, die Sie bei der Untersuchung des Mordes anwenden. Das Freedom Theatre wurde durch Ihre Aktionen ernsthaft beschädigt, die zusätzlich Ängste und Trauma nicht nur bei unseren Studenten und Mitarbeitern, sondern auch in eben der Gesellschaft erzeugt haben, auf deren Stärkung wir abzielen.

In der Art und Weise in der sie gehandelt haben, haben sie sowohl den Bewohnern des Flüchtlingslagers in Jenin als auch der Außenwelt erneut bewiesen, dass die einzige Sprache die Sie sprechen die Sprache der Gewalt, des Terrors und der Angst ist. Wir im 'Freedom Theatre' haben nichts zu verbergen hinsichtlich der Ermordung von Juliano Mer Khamis.

Wir haben es bereits sehr deutlich gesagt und wir sagen das noch einmal, dass jeder im Theater vor der palästinensische Polizei ausgesagt als er dazu aufgefordert wurde und das wir bereit sind das wieder zu tun.

Egal, welchen Schaden sie uns oder dem Theater zufügen, wir werden unseren Kampf für die individuelle und kollektive Befreiung fortsetzen. Wir haben uns dem Kampf unserer Kameraden im Flüchtlingslager Jenin für die Befreiung mit den Mitteln der Kultur und der Gewaltlosigkeit angeschlossen, nicht nur um die Besatzung abschütteln, unter die sie das palästinensische Volk halten, sondern auch andere Formen der Unterdrückung, mit denen sie konfrontiert sind.

Wir fordern, dass unsere Freunde und Kollegen, deren Menschenrechte auf das schwerste verletzt wurden, mit absolutem Respekt für ihre grundlegenden Menschenrechte gemäß den internationalen Konventionen behandelt werden, dass sie unverzüglich Zugang zu ihren Anwälte erhalten und zeitnah freigelassen werden.

Die internationalen Mitarbeiter, Freunde und Förderer des Freedom Theatre, vertreten durch:

Jacob Gough, acting general manager at The Freedom Theatre

Micaela Miranda, Pedagogical Director at The Freedom Theatre

Jonatan Stanczak, co-founder of The Freedom Theatre

Udi Aloni, film and theatre director at The Freedom Theatre

Dror Feiler, co-founder of The Freedom Theatre and board member of The Freedom Theatre Foundation

Jan Tiselius and Britt-Louise Tillbom, chairpersons of the Friends of The Freedom Theatre (Sweden)

Constancia Dinky Romilly, president, Friends of the Jenin Freedom Theatre (USA)

Mrs Zahia Oumakhlouf and Mrs Marie-José El-Haimer, co-presidents of The Friends of The Freedom Theatre in Jenin (France)

 (ts)

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