Institut für Palästinakunde
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Berlin: Urania beugt sich Drohungen und Verleumdungen der Israel-Lobby
Urania-Leitung offenbart Defizite in rechtlichen und historischen Fragen [14.08.2013]

'… ein Mob aus Militaristen, Rassisten und Israel-Fetischisten …' Die Leitung der Berliner Urania - einer altehrwürdigen Berliner Institution, die sich 'Bildung und Information für alle Bürger' auf die Fahnen geschrieben hat - hat sich nach eigenem Bekunden dazu entschlossen, eine Palästina-Veranstaltung mit dem Titel "Frieden auf der Basis von Gerechtigkeit" kurzfristig abzusagen.

Ausgelöst wurde die Absage offenbar durch die üblichen Verleumdungen und Drohungen jenes gut bekannten Mobs aus Militaristen, Rassisten und Israel-Fetischisten, deren Sprecher ihre fachliche und intellektuelle Armseligkeit jederzeit durch Grosskotzigkeit und Sebstviktimisierung zu übertünchen vermögen.

Angesichts der zu befürchtenden Springflut aus Verleumdungen (wie etwa der Beschuldigung, dass die Urania dem 'iranischen Regime' diene!) sah sich der Direktor der Urania, Dr. Bleyer, zu einer Stellungnahme veranlasst, in der es unter anderem heisst:

Danach ist davon auszugehen, dass gegen die Urania-Ziele der Völkerverständigung verstoßen wird weil z.B. das Existenzrecht Israels in Frage gestellt oder Terror gegen Israel als Widerstand gegen eine Besatzungsmacht legitimiert wird.

"Was aber ist das 'Existenzrecht Israels'?", möchte man Dr. Bleyer fragen. "Auf wessen Land 'existiert' dieses Israel und in welchen Grenzen?" möchte man hinzufügen - sowie - "Was für Konsequenzen hat dieses eigens für Israel erfundene 'Recht' für die Existenz von Millionen von Palästinensern, sehr geehrter Herr Dr. Bleyer?". "Und, " - so möchte man Dr. Bleyer fragen - "hat nicht noch jedes auf Terror gestützte Kolonial- und Besatzerregime den jeweiligen Widerstand als 'Terror' diffamiert?"

Eine Menge Fragen an Dr. Bleyer, die während einer 'Urania'-Veranstaltung geklärt werden sollten.

 (ts)

Ergänzende Links:
The "Israel Lobby" threatens freedom of speech in Germany (L. Watzal)

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