Institut für Palästinakunde
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Bilin: Fünfte internationale Bilin-Konferenz abgeschlossen [24.04.2010]

Bilin: Imad Rizka wurde von einer Tränengasgranate am Kopf getroffen Bil'in hat heute seine fünfte, alljährliche internationale Konferenz mit einer großen Demonstration gegen die Apartheidsmauer abgeschlossen.

An dem Protest nahmen teil: die frühere Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Luisa Morgantini; außerdem Mustafa Al Barghouti, Mitglied des Palästinensischen Legislativrates und vormaliger Präsidentschaftskandidat, Hisham Abu Raya, Mitglied der Volksfront für die Befreiung Palästinas.

Außerdem waren der Sonderbeauftragte der Europäischen Union für den Nahen Osten, Marc Otte und als EU-Beobachter Thierry Vallat beim Protest zugegen. Das israelische Militär benutzte mehrere selten eingesetzte Waffen, u.a. "sponge bullets" (Kugeln, die keine Verschmutzung in der Waffe verursachen/Anm. d. Übers.) und Rauchbomben, zusätzlich zum üblichen Tränengas und den Gummi- geschossen. An diesem Tag erlitt die schwerste Verletzung der 43jährige Imad Zorqa aus Jaffa, dem mit einem Tränengasgeschoss in den Kopf geschossen wurde. Er wird gegenwärtig im Shaikh Zaid Kranken- haus in Ramallah behandelt. Es gab eine Reihe weiterer Verletzungen an diesem Tag: so wurde ein 30jähriger italienischer Aktivist, Simon in die Hand geschossen; dem 34jährigen Fotograf des Bürger- komitees , Haitham Al Khatib wurde in das Bein geschossen, wie auch dem 22jährigen Majd und dem 27jährigen Dor. Der 48jährigen Um Samarah wurde in den Rücken geschossen. Verhaftet wurden der Journalist Mohib al Burgagothi, ein amerikanischer Aktivist und drei israelische Aktivisten.

An der Konferenz in Bil'in, die vor zwei Tagen (am 21.04.2010) begann, nahmen mehr als 20 intern- ationale und arabische Diplomaten teil, unter ihnen Luisa Morgantini, und der EU Beobachter, Thierry Vallat. Außerdem waren der palästinensische Ministerpräsident Salaam Fayad und mehrere Mitglieder des Palästinensischen Legislativrates anwesend. Internationale Aktivisten kamen aus Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland, Irland, Großbritannien, Kanada, Griechenland, aus der Schweiz, den USA, den Niederlanden und Israel. Die Konferenz endete mit einer Rede der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Luisa Morgantini, die die Hoffnung unterstrich, dass der gemeinsame Widerstand einen Weg aufzeigt, um Unterdrückung und Landraub zu stoppen.

(dt. von Martin Forberg, ILMR)

 (ts)

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