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Vortrag: 'Israel und Apartheid-Südafrika - Wie gültig sind Vergleiche?' mit Dr. Farid Esack (20. Januar 2017)
Hiermit möchten wir Sie für den Freitag, den 20. Januar 2017 um 19:00 Uhr zu einem Vortrag in die
Katholische Familienbildungsstätte in der Lennéstraße 5, 53113 Bonn einladen.
Unser Gast ist der 1959 in Südafrika nahe Kapstadt geborene Farid Esack: promovierter Islam-Gelehrter,
Autor und Politaktivist, der vor allem als Aktivist gegen die Apartheid in Südafrika bekannt wurde.
Esack ist für erfrischend unorthodoxe Interpretationen des Islams bekannt: Er ist Verfasser zahlreicher Bücher über den Islam und Gender, über Befreiungstheologie im Islam sowie über
interreligiöse Beziehungen.
Der Vortrag erfolgt in
englischer Sprache. Für eine Übersetzung wird nach Bedarf gesorgt.
Südafrika
Esack, der indisch-pakistanische Wurzeln besitzt, litt so wie seine sechs Geschwister und seine alleinerziehende Mutter von Geburt an unter der Diskriminierung des Apartheidsregimes. Als Jugendlicher schloss er sich einer islamischen Organisation an, die ihm später eine Ausbildung zum Islam-Gelehrten ermöglichte. Zugleich kämpfte er in der 'National Youth Action' gegen das Apartheidsregime, wofür er mehrfach verhaftet wurde.
Von 1974 bis 1982 studierte er den Islam in Pakistan, wo er in Kontakt mit der christlichen Befreiungstheologie geriet. Nach seiner Rückkehr nach Südafrika wurde zu einer der treibenden Kräfte in der 'United Democratic Front', der grössten legalen Antiapartheids-Organisation Südafrikas. Im Jahr 1990 verliess er Südafrika erneut für einen fünfjährigen Studienaufenthalt in Großbritannien und Deutschland, um zu promovieren.
Zur Zeit hat er eine Professur für Religionsstudien an der Universität Johannesburg inne.
Palästina
Selber ein Opfer von Apartheid, hielt es Esack für selbstverständlich, sich für die unter ähnlichen Bedingungen lebenden Palästinenser einzusetzen: genau so wie es Nelson Mandela im Jahr 1997 formuliert hatte: 'We know too well that our freedom is incomplete without the freedom of the Palestinians' ('Wir wissen zu gut, dass unsere Freiheit unvollständig ist, ohne die Freiheit der Palästinenser').
Als jemand, der selber von der internationalen Antiapartheids-Kampagne profitiert hatte, empfand es Farid Esack als seine Pflicht, sich an der BDS-Kampagne zur Verteidigung der Menschen und Bürgerrechte der Palästinenser zu beteiligen.
Zur Zeit gehört er mit zur Führung der südafrikanischen BDS-Kampagne.
Links zum Thema
Open letter (Farid Esack, 2009)
Israel ist ein Apartheidstaat (ipk, 2012)
Occupation, Colonialism, Apartheid? (Studie, Cape Town, 2009)
Veranstalter
Palästinensische Gemeinde Bonn
Institut für Palästinakunde e.V.
Deutsch-Palästinensische Gesellschaft NRW-Süd
Das ’Palästina-Cafe’ findet an jedem 1. Sonntag des jeweiligen Monats,
um 15:00 Uhr, im Bonner
Migrapolis-Haus in der Brüdergasse 16-18
statt.
Geplant sind Vorträge, Lesungen und Performances jedweder Art, die
in irgendeiner Form mit Palästina oder Israel in Beziehung stehen.
Nebenbei werden diverse kunsthandwerkliche Artikel aus Palästina angeboten
werden sowie Literatur aus und über Palästina und die arabische Welt.
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(ts)
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