Institut für Palästinakunde
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8. Juli - Palästina versus Tibet [09.07.2011]

Jericho 2011 In der etwas zwielichtigen Antisemitismus­forschungs-Branche gilt es als ausgemacht, dass doppelte Standards ein Zeichen von Antisemitismus seien.

Nehmen wir an, die Aktion 'Welcome to Palestine' hätte 'Welcome to Tibet' gehiessen, und eine Grupppe von Tibet-Freunden wäre nach China aufgebrochen, um dort mit tibetischen Bürgerrechtlern zusammen zu treffen.

Weiterhin sei angenommen, China hätte dagegen genau das unternommen was die vorgeblich einzige Demokratie im Nahen Osten unternahm, um sich der Aktivisten zu entledigen.

Hätte sich die deutsche Presse dann nicht überschlagen um die Airlines zu kritisieren, die sich dem Druck der Chinesen beugten? Wäre der Versuch Bürgerrechtsaktivisten aufzuhalten nicht als ein klares Zeichen für den despotischen Charakter Chinas verurteilt worden? Hätte die Presse es nicht Exiltibern ermöglicht ihre Presseerklärungen abzudrucken, in denen zum Boykott chinesicher Waren aufgefordert wird?

Ist die deutsche Presse antisemitisch - oder nur antichinesisch?

Und wie lange noch wird in der Öffentlichkeit an der Fiktion festgehalten, dass der Kerker Israel ein westlicher, demokratischer Staat sei, der unsere Solidarität verdient hätte?

 (ts)

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