Institut für Palästinakunde
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Yitzhak Rabin wurde am 1. März 1922 in Jerusalem (zu dieser Zeit britisches Mandatsgebiet) geboren. Er Beteiligte sich entscheidend am Kampf für die Staatsgründung Israels. Rabin trat nach einem Landwirtschaftsstudium 1941 der Palmach (Eliteeinheit der Haganah) bei und diente in ihr bis zum Ende des Arabisch-Israelischen Krieges im Jahre 1949. Danach setzte er seine Karriere als Berufsoffizier in der israelischen Armee fort und war von 1963 bis 1968 Generalstabschef. In dieser Funktion gilt er gemeinhin als verantwortlich für die Planung und Herbeiführung des israelischen Sieges im Junikrieg 1967. Nach einem fünfjährigen Aufenthalt als israelischer Botschafter in den USA trat Rabin 1974 als Arbeitsminister dem Kabinett Golda Meir bei. Im Februar 1977 besiegte Rabin mit einer knappen Mehrheit Shimon Peres bei der Wahl zum Parteivorsitz und trat im April als Spitzenkandidat der Arbeitspartei zurück. Dies ermöglichte den Sieg des Likud unter Menachem Begin. Insgesamt genoss Rabin in seiner kurzen ersten Amtszeit ein hohes Ansehen, basierend auf dem Ausbau erheblicher Waffen- und Wirtschafthilfen aus den USA und einer von Flexibilität gekennzeichneten Haltung gegenüber den arabischen Staaten. In der Großen Koalition von 1984 bis 1990 wurde Rabin Verteidigungsminister. In dieser Funktion war er für den Truppenabzug der israelischen Armee verantwortlich. In jene Zeit fällt auch Rabins Ausspruch in Bezug auf den Umgang mit den meist jugendlichen Kämpfern der Intifada: „Brecht ihnen die Knochen“; diese Aufforderung galt als Synonym für Israels „Politik der eisernen Faust“. Im April 1992 wurde Rabin erneut zum Parteivorsitzenden und Spitzenkandidaten gewählt, und er führte die Arbeitspartei zu einem Wahlsieg über den Likud. Demnach wurden die Friedensgespräche mit den Palästinensern das bestimmende Element bei den schwierigen Kabinettsverhandlungen, die Rabins zweite Amtszeit als Ministerpräsident ausmachten. Trotz seiner Vorbehalte gegenüber der PLO stimmte Rabin den Geheimgesprächen von Oslo zu und unterzeichnete am 13. September 1993 die israelisch-palästinensische Osloer Prinzipienerklärung. Im Oktober 1994 unterzeichnete Rabin im Wadi Araba den Friedensvertrag mit Jordanien, und am 10. Dezember 1994 nahm er gemeinsam mit Yassir Arafat und Shimon Peres den Friedensnobelpreis entgegen. Aufgrund seiner Friedensoffensive wurde Rabin in extrem rechten, orthodox-jüdischen und nationalistischen Kreisen Israels als Verräter denunziert. Eine gezielte Hetzkampagne führte am 4. November 1995 zu seiner Ermordung. Diese Tat vertiefte die Kluft zwischen säkularen und religiös-nationalistischen Israelis.

(di)

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